Lebenserwartung Frauen
71,5 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
Ruanda gilt als eines der Länder mit den größten Entwicklungsfortschritten Afrikas – dennoch leben fast 40% der Menschen unter der Armutsgrenze. Das Land erlangte 1962 die Unabhängigkeit. Die erste Republik, die auf die Unabhängigkeit folgte, war gezeichnet von Massakern und Vertreibungen. Auch die zweite Republik, die die erste 1973 ablöste, war geprägt von langjährigen Konflikten innerhalb der ruandischen Gesellschaft. Diese hatten ihren Ursprung in der belgischen und deutschen Kolonialzeit. 1994 endete die zweite Republik mit einer Eskalation des Konfliktes in einem Genozid gegen die Volksgruppe Tutsi. Innerhalb von 100 Tagen wurden zwischen April und Juli fast eine Millionen Menschen getötet. Unzählige Menschen wurden gefoltert und vergewaltigt und überlebten schwer traumatisiert.
Von 1994 bis 2003 hatte Ruanda eine Übergangsregierung, die mit einer neuen Verfassung und dem gewählten Präsidenten Joseph Kabila endete. Die seitdem bestehende demokratische Regierung konnte mit einem hohen Maß an Entwicklungsorientierung ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum erzielen. Doch der Genozid und die damit einhergehende Traumatisierung des Landes werfen auch heute noch einen Schatten, insbesondere auf die jüngeren Generationen. Viele junge Ruandes:innen sind mit HIV infiziert. Oft sind es Kinder der Genozid-Überlebenden.
Allgemeine Informationen
Hauptstadt | Kigali |
Fläche | 26.338 km² |
Einwohner:innen | 12.952.000 |
Einwohner:innen pro km² | 492 |
Amtssprache | Kinyarwanda, Französisch, Englisch |
Währung | Ruanda-Franc |
Pro-Kopf-Einkommen | 819 USD im Jahr |
Religionen | 80 % Christen
5 % Muslime 15% Sonstige |
Telefon-Vorwahl | + 250 |
Medizinische Informationen
Geburtenrate
(in Deutschland) |
30 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen
(9,54 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen) |
Altersstruktur
(in Deutschland) |
0-14 Jahre: 39,5 % (13,03 %)
15-64 Jahre: 57,4 % (64,81 %) 65+ Jahre: 3,1 % (22,15 %) |
Sterblichkeitsrate von Müttern
(in Deutschland) |
248 von 100.000 Lebendgebärenden
(7 von 100.000 Lebendgebärenden) |
Impfquote von 1-Jährigen (Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten)
(in Deutschland) |
88%
(96%) |
71,5 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
67,1 Jahre
In Deutschland: 78.9 Jahre
1 pro 10.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 44,3 pro 10.000 Einwohner:innen
160 je 100.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 586,6 je 100.000 Einwohner:innen
40,5 von 1.000 Lebendgeburten
In Deutschland:
3,7 von 1.000 Ldg.
Quellen: Statistisches Bundesamt, IndexMundi, Bundeszentrale für politische Bildung, WHO, Statista.
Nahrungsmittel für Kinder und Jugendliche mit HIV/AIDS, sowie die Unterstützung der antiretroviralen Therapie erkrankter Kinder.
Das Gesundheitssystem in Ruanda gilt auf dem afrikanischen Kontinent als besonders fortschrittlich. Trotzdem haben vielen Menschen nur einen besonders eingeschränkten Zugang zu bestimmten Gesundheitsdiensten. Insbesondere HIV-Erkrankte Menschen, darunter auch viele Kinder, leiden darunter, dass sie keinen Zugang zu einer medizinischen Versorgung haben. Aus finanziellen Gründen müssen sie ihre Therapie oft unterbrechen. Die HIV-Rate in Ruanda liegt bei 2,6% ist dadurch besonders hoch. Durch die Pandemie werden immer mehr Therapien vernachlässigt und die Zahl droht zu steigen. Im Rahmen unseres Projekts soll eine verbesserte Therapietreue und ein gesundheitliches Wohlbefinden bei HIV-erkrankten Kindern und ihren Familien geschaffen werden. Durch die Versorgung der Betroffenen mit einer Mahlzeit unmittelbar vor der Einnahme der antiretroviralen Medikamente wird eine schädliche und wirkungsverringernde Einnahme auf leeren Magen verhindert sowie die gesunde Entwicklung der Kinder und Jugendlichen unterstützt.
Verbesserter Zugang zu Gesundheitsdiensten und Beschäftigungsförderung für gefährdete Zielgruppen in ländlichen Gemeinden in Ruanda.
SRH steht für „sexuelle und reproduktive Gesundheit“. Dies beschreibt „das uneingeschränkte körperliche und seelische Wohlbefinden in Bezug auf alle Bereiche der Sexualität und Fortpflanzung des Menschen.“ (Quelle: BMZ). Unser Projekt zielt primär auf verbesserten Zugang zu diskriminierungsfreien, jugendfreundlichen Gesundheitsdiensten für vulnerable Zielgruppen im Karongi-Distrikts. Dazu werden 260 lokalen Führungskräfte und 120 Gesundheitsfachkräfte weitergebildet, sowie ca. 165.000 Gemeindemitglieder zum Abbau von Diskriminierung und Stigmatisierung sensibilisiert. Des Weiteren werden SRH- Gesundheitsbotschafter*innen geschult und 48.000 Jugendliche zu sexuell-reproduktiver Gesundheit und ihren Rechten aufgeklärt. Mit Weiterbildungen in wirtschaftlichen und unternehmerischen Kompetenzen sowie Gesundheitsaufklärung und psychosozialer Unterstützung werden 260 chronisch kranke und vulnerable Frauen dazu befähigt, ihre Gesundheits- und Einkommenssituation zu verbessern.