Obwohl die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) in Tansania gesetzlich verboten ist, wird sie im Distrikt Handeni in der Region Tanga noch häufig durchgeführt. Eine fest verankerte Tradition lässt sich nicht allein durch gesetzliche Verbote abschaffen. Schätzungen zufolge wurden vor Projektstart mehr als 70 % der nomadischen und 33 % der nicht-nomadischen Mädchen im Bezirk Handeni beschnitten.
Ein wichtiger Bestandteil unseres Projektes sind die Alternativen Initiationsriten (ARPs), die den Übergang vom Kind zum Frausein markieren – ohne die grausame Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung.
Wichtig ist, dass von Anfang an alle Gemeindemitglieder mit einbezogen werden. Nicht nur die jungen Mädchen werden über die Risiken der grausamen Tradition aufgeklärt, sondern auch die Jungen und Männer, Beschneiderinnen, Lehrer:innen und Gemeinde-Ältesten.
Den Beschneiderinnen, die die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) durchführen, werden neue Verdienstmöglichkeiten geboten. So können die Frauen ohne die grausame Tradition ihren Lebensunterhalt verdienen. Eine der Ex-Beschneiderinnen aus dem Dorf Bongi sagt:
Die Leute respektierten und fürchteten uns gleichzeitig. Für uns war es eine besondere Stellung, bis wir durch das Projekt aus der Dunkelheit geholt wurden. Ich bin froh, sagen zu können, dass wir jetzt veränderte, bessere Menschen sind.