Bei vektorübertragenen Krankheiten wird der Krankheitserreger über einen Vektor vom Tier auf den Menschen oder auch von Mensch zu Mensch übertragen. Unter einem Vektor versteht man einen lebenden Organismus, der Krankheitserreger von einem infizierten Tier auf einen Menschen oder ein anderes Tier überträgt. Bei Vektoren handelt es sich z.B. um Stechmücken, Zecken, Flöhe, Läuse.
Man unterscheidet grundsätzlich in
- biologische Vektoren, wie Stechmücken und Zecken, IN denen sich Krankheitserreger vermehren (man kennt die dicker werdenden Zecken), und die dann durch Biss diese Erreger auf neue Wirte, z.B. den Menschen oder das Tier übertragen
- mechanische Vektoren, die die Infektionsträger AUF sich tragen, z.B. Fliegen, und diese dann über Körperkontakt übertragen
Einige Vektoren können beträchtliche Strecken und Entfernungen zurücklegen, und Krankheitsübertragung auch in Gegenden und Ländern verursachen, die vom ursprünglichen Krankheitsgeschehen als „weit weg“ empfunden werden.
Die Einschleppung in neue Gebiete kann erfolgen durch:
- Tourismus und internationale Reisen
- Tiertransporte, z.B. von Nutztieren (Rinder, Schweine, Geflügel, …)
- Zugvögel
- sich verändernde landwirtschaftliche Verfahren
- Wind
- klimatische Verhältnisse
Beispiele für Vektoren und vektorübertragene Krankheiten:
- Stechmücken der Gattung Aedes als Überträger des Dengue-Virus, Gelbfieber-Virus und Zika-Virus
- Anopheles-Mücke als Überträger von Malaria
- Zecken als Überträger der FSME, der Lyme-Borreliose und der Afrikanischen Schweinepest
- Ratten als Überträger des Seoul-Virus
- Fledertiere und Dromedare als Überträger von MERS-CoV
- Hufeisennasen und Marderhund als Überträger von SARS-CoV-1 und SARS-CoV-2
- Symptomfreie oder noch symptomfreie mit SARS-CoV-2 infizierte Menschen sind potenzielle Überträger von Mensch zu Mensch