37€
kostet das Training einer Lehrer*in zu sexuellen Rechten und reproduktiver Gesundheit.
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass Teenagerschwangerschaften aktuell in Afrika zunehmen. Es wird angenommen, dass dies eine Folge der Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist. Viele Anlaufstellen für Jugendliche und junge Erwachsene in Notsituationen sowie die Schulen sind geschlossen. Wenn diese Sicherheitsstrukturen wegfallen, gibt es für die Mädchen keinen Schutz vor sexuellem Missbrauch und niemanden, der sie über sexuelle und reproduktive Gesundheit aufklärt.
Folgen für Mädchen: Schulabbruch und hohes gesundheitliches Risiko
Eine Studie von UNICEF über die Folgen der Ebola-Epidemie vor wenigen Jahren hat gezeigt, dass sich die Anzahl von Teenagerschwangerschaften während des damaligen Lockdowns verdoppelte. Deshalb warnen schon jetzt viele Expert:innen vor den Langzeitfolgen für junge Mädchen. Werden die Mädchen schwanger, müssen sie häufig die Schule abbrechen und verlieren die Chance auf eine bessere Bildung. Doch auch die körperliche Belastung ist gravierend. Das Risiko von Komplikationen während der Geburt wird durch das junge Alter der Mädchen stark erhöht. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt in der Altersgruppe von Mädchen zwischen 15 und 20 Jahren höher als die für Frauen zwischen 20 und 24 Jahren.
Junge Mädchen gefangen traditionellen Rollen
In vielen afrikanischen Ländern sind Mädchen gegenüber Jungen noch immer stark benachteiligt. Oftmals können Mädchen aufgrund ihrer Rolle in der Familie die Schule nicht beenden. Kulturelle Traditionen führen dazu, dass Mädchen schon früh verheiratet werden. Werden sie nicht über ihre Rechte aufgeklärt, bleibt vielen jungen Afrikanerinnen nichts anderes übrig, als sich dieser für sie vorgesehenen Rolle zu fügen. Besonders jetzt, da Vertrauenspersonen im Schulumfeld schwer oder gar nicht erreichbar sind, können sie sich dem sozialen Erwartungsdruck in den Familien und Gemeinden kaum entziehen.
Dorine ist eine von vielen Schülerinnen, die während der Corona-Pandemie schwanger wurden. Sie lebt in Kibera, einem der größten Slums Kenias. Als Dorine dem Vater des Kindes von ihrer Schwangerschaft erzählte, hat er sie geschlagen und aus dem Haus geschmissen. In den folgenden Tagen brach er den Kontakt komplett ab. Auch ihre Eltern wandten sich von ihr ab. In ihrer Not versuchte Dorine ihr Baby abzutreiben. Sie nahm Waschmittel und Kräuter zu sich, die beinahe zu ihrem Tod führten.
Um Hilfe zu bekommen, vertraute sich Dorine einer unserer Gesundheitshelferin an. Die Gesundheitsmitarbeiterin war für Dorine da und sorgte neben der medizinischen Versorgung dafür, dass Dorine zu ihren Möglichkeiten und Rechten beraten wird. Dadurch hat Dorine wieder neue Zuversicht für ihre Zukunft und der ihres ungeborenen Kindes gewonnen.
Teenageschwangerschaften in NairobiZweimal hat Dorine Nanzala unter Lebensgefahr versucht, ihre Schwangerschaft abzubrechen. Aus Verzweiflung, weil sie auf sich allein gestellt ist. Doch dann bekam sie Hilfe und hat nun neue Pläne für die Zukunft – für sich und ihr Kind.
Gepostet von Weltspiegel am Sonntag, 26. Juli 2020
SO HILFT IHRE SPENDE
Frauen sind das Herzstück und der Motor afrikanischer Gemeinschaften.
Im Kampf gegen Viren, Bakterien und gefährlichen Parasiten.
Mit unseren WASH-Projekten können wir Menschen vor tödlichen Krankheiten bewahren.