Fallbeispiel: Malaria
Im Kampf gegen Malaria gab es in den letzten zwei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte. Die „Globale Koalition gegen Malaria“ hat weltweit rund zwei Milliarden imprägnierte Moskitonetze verteilt und die Artemisia-Pflanze als wirksames Mittel gegen Malaria entdeckt. Ein Malaria-Impfstoff stand kurz vor der Einführung. Diese Bemühungen führten zu einem Rückgang der Malaria-Infektionen von einer Million auf 380.000 in den letzten zwanzig Jahren. Leider führt die aktuelle Nutzung von Fachkräften, Ressourcen und Logistik für Corona-Zentren aufgrund der Corona-Pandemie dazu, dass viele afrikanische Länder in der Malaria-Bekämpfung um mehrere Jahrzehnte zurückgeworfen werden könnten. Führende Wissenschaftler:innen warnen davor, dass sofortiges Gegensteuern notwendig ist.
Impfungen und Medikamentenvergabe als zentraler Bestandteil von unseren Projekten
Wir erweitern unsere Behandlungskapazitäten in den Bereichen Malaria, Tuberkulose und HIV aufgrund ihrer Vernachlässigung während der Corona-Pandemie. Die Vergabe von Medikamenten und Impfungen ist ein zentraler Bestandteil all unserer Projekte. Durch unsere Outreach-Programme verteilen wir Medikamente zur Behandlung von HIV und Malaria in Regionen mit schlechter Infrastruktur. Um Malaria präventiv anzugehen, verteilen wir Moskitonetze in stark betroffenen Gebieten. Unsere Gesundheitshelfer:innen impfen die Gemeinden gegen Masern und Polio und führen Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern unter fünf Jahren durch.
Nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs und Diabetes dürfen nicht aus dem Fokus rücken
Auch nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs und Diabetes dürfen nicht aus dem Fokus geraten. Schon vor der Pandemie waren sie ein wachsendes Problem in Afrika. Professorin Dr. Marion Kiechle, Mitglied des Kuratoriums von Gesundes Afrika, und Professorin Dr. Stefanie J. Klug haben in einem Beitrag über die Situation von Krebs-Erkrankungen vor und nach Corona beleuchtet. Sie betonen die Bedeutung der Früherkennung in der Krebsprävention und die Herausforderungen des afrikanischen Gesundheitssystems bei der Bereitstellung dieser Tests. Ihr Appell lautet, nichtübertragbare Krankheiten auch während der Pandemie im Blick zu behalten.