Nach dem kurzen Flug von Juba nach Torit im Südosten des Landes landeten wir mit der Cessna auf einer Sandpiste. Am Rand beobachteten Kinder, Ziegen und Hunde, wie das kleine Flugzeug zum Stehen kam. Dann holperten wir vier Stunden im Geländewagen über eine Straße voller metertiefer Schlaglöcher nach Nimule an der Grenze zu Uganda. Immer wieder musste das Auto regelrechte Wassergräben überwinden. Langsam bekam ich eine Vorstellung davon, wie mühsam es ist, die vielen Dörfer zu erreichen, über die sich unser Projekt erstreckt. 50 Farmergruppen konnten wir mit Saatgut und Werkzeug ausstatten, um ihnen und ihren Familien langfristig eine gesunde Ernährung und ein Einkommen zu sichern. Zusätzlich erhielten acht Gesundheitsstationen der Region Zugang zu sauberem Wasser und neue Latrinen. Eine davon konnten wir bei einem Zwischenstopp bewundern. Stolz posierten das Team der kleinen Gesundheitsstation in Opari und die Projektmitarbeiter:innen mit uns für ein Foto.
Im Krankenhaus der Grenzstadt Nimule, dem größten Krankenhaus der Region, lernten wir den medizinischen Leiter, Dr. David Nyuma Sylvester, kennen. Ein stiller, eher unauffälliger Mann. Er ist klein, trägt eine Brille und wirkte fast verloren hinter seinem großen Schreibtisch. Wir merkten schnell, dass er sich sehr gut auskennt in der Region und stets um die Herausforderungen und Chancen in der Gesundheitsversorgung Bescheid weiß. Er führte uns über das Gelände des Krankenhauses und stellte uns die verschiedenen Abteilungen vor. Es war toll zu sehen, wie Dr. Sylvester und sein Team es geschafft hatten, lebensrettende Maßnahmen für die Menschen auf beiden Seiten der Grenze anzubieten.