Eine Hungersnot droht mehreren Ländern in Afrika. Die Nahrungsmittelunsicherheit in vielen afrikanischen Staaten ist auf einem neuen Höchststand. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oftmals ist eine verheerende Kombination aus Extremereignissen wie Dürren, Überflutungen oder Heuschreckenplagen und Konflikten sowie mangelnder Infrastruktur für die fatale Situation verantwortlich. Aufgrund schwacher Regenfälle herrscht aktuell in Somalia Dürre und akuter Trinkwassermangel. Gepaart mit der instabilen politischen Lage werden immer mehr Menschen innerhalb des eigenen Landes vertrieben und suchen in großen Flüchtlingssiedlungen, wie dem über 20 Kilometer langen Afgooye Korridor in der Hauptstadt Mogadischu, Hilfe. Doch auch in den Camps sind die Ressourcen sehr knapp und es kommt immer wieder zu Konflikten durch die Hungersnot in Afrika. Besonders schutzbedürftige Geflüchtete, wie Menschen mit Behinderung, Frauen und Kinder haben nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu Nahrung und Wasser.
Madagaskar leidet gegenwärtig unter der schwersten Dürre seit 40 Jahren. Die katastrophale Hungersnot spiegelt sich in der rapide steigenden Zahl von unter- und mangelernährten Kindern wider. Für viele Menschen, insbesondere aus dem Süden des Landes bleibt oft nur die Flucht in andere Regionen.
Auch im Südsudan herrscht durch die wirtschaftliche Verarmung und zunehmenden Extremwetterlagen starke Ernährungsunsicherheit, die derweilen als Hungersnot gewertet wird. Erst Ende 2020 waren hier über eine Million Menschen von Überschwemmungen und katastrophalen Ernteverlusten betroffen. Besonders stark betroffen sind diejenigen, die ohnehin schon durch ihren Status als Binnenvertriebene oder durch mangelnde Gesundheit benachteiligt sind. Die Folgen der Hungersnot sind von Region zu Region verschieden. Doch fast immer sind sie so tiefgreifend, dass die Entwicklung der Länder und die Gesundheit der Menschen auf lange Zeit beeinträchtigt wird. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation vielfach verschlimmert: Das Einkommen vieler Menschen ist gesunken, während die Lebensmittelpreise teilweise um 200 % gestiegen sind. Ein besorgniserregend hoher Anteil des Einkommens vieler Menschen muss für Lebensmittel ausgegeben werden.
Wir müssen in dieser Notlage handeln!