Trinken, Duschen, Kochen, Wäschewaschen, Landwirtschaft – die Liste der Dinge, bei denen sauberes Wasser eine zentrale Rolle spielt, ist endlos. Um auf die Bedeutung dieses kostbaren Guts aufmerksam zu machen, findet in der Woche vom 23. August bis zum 01. September die World Water Week 2022 statt. Seit 2010 ist Wasser offiziell ein Menschenrecht. Während der World Water Week setzen wir uns gemeinsam mit anderen Mitstreiter:innen dafür ein, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitär für alle Menschen möglich gemacht wird.
In Deutschland verbrauchen wir pro Person rund 123 Liter Wasser täglich. Doch die Verfügbarkeit von Wasser ist momentan auch in Europa nicht unbegrenzt gewährleistet. Wälder brennen, Felder vertrocknen, ganze Ernten entfallen. Die extreme Trockenheit, die wir aktuell erfahren, erleben Menschen in anderen Teilen der Welt schon seit Jahrzehnten.
Etwa 771 Millionen Menschen weltweit haben keinen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen. Mehr als die Hälfte dieser Menschen – fast 400 Millionen – lebt in Afrika. Südlich der Sahara haben nur 24% der Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gerade in ländlichen Regionen, wo die Mehrheit der Bevölkerung lebt, müssen Frauen und Kinder täglich oft mehr als 30 Minuten Fußmarsch zur nächsten Wasserstelle zurücklegen.
Wassermangel führt zum Vertrocknen von Ernten und dem Sterben von Tieren. Verschmutztes Wasser führt zu mangelnder Körperhygiene. Dies macht betroffene Menschen und vor allem Kinder anfälliger für Krankheiten. Seen und Flüsse in Afrika sind oftmals mit Keimen und Bakterien verseucht. Durchfall-, Typhus- und Choleraerkrankungen sind die Folge. Die Gefahr für Kinder in Subsahara-Afrika, wegen mangelhafter Hygiene an einer durch unsauberes Wasser verursachten Krankheit zu sterben, ist 500 Mal höher als für Kinder in Europa. Außerdem können erkrankte Menschen nicht arbeiten oder in die Schule gehen, was zu Nahrungsausfällen und Bildungslücken führt. Deshalb setzen wir uns für den Zugang zu sauberem Wasser und Hygienemaßnahmen, zum Beispiel im Südsudan, ein, um die Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate von durch Wasser übertragbaren Krankheiten zu reduzieren.