2016 startete Gesundes Afrika ein Projekt mit dem Fokus auf Ernährung im Südsudan. Insgesamt acht Gruppen von Bäuer:innen nehmen am Ernährungsprojekt teil. Eine dieser Gruppen ist die des Dorfes Napusi, einer kleinen Gemeinde westlich der Stadt Maridi. Die 16 Mitglieder der Gruppe bauten bisher jede:r für sich und die eigene Familie an und verfügten nur über begrenzte landwirtschaftliche Kenntnisse.
Im Zuge unseres Projekts organisierten sich die Gruppenmitglieder zu einem Kollektiv und nahmen an landwirtschaftlichen Trainings teil, wie z.B. die gezielte Vorbereitung des Saatbeetes und das Anpflanzen von Gemüse. Es folgten Schulungen in Pflanzenbau, Schädlingsbekämpfung und Ernte.
Das Bäuer:innenkollektiv verlagerte den landwirtschaftlichen Gemüseanbau von zu Hause auf Ackerland in der Nähe von Sümpfen und pflanzte Okra, Tomaten und einige Maispflanzen an. Schon während der Ernte im Jahr 2017 begannen sie, mit ihrem Anbau Geld zu verdienen. Sie stellten einen gemeinsamen Saatgutspeicher auf und erhielten von uns ein Fahrrad. So konnten sie ihr Gemüse zum lokalen Markt in Maridi transportieren und dort verkaufen.
In weiteren Trainings lernten die Kollektivmitglieder, einen Teil des Gemüses durch Trocknen länger haltbar zu machen. Wir unterstützten sie mit der Bereitstellung eines Solartrockners. 2018 erhielt die Gruppe eine Tretpumpe, mit der sie während der Trockenzeit Wasser in den Gemüsegarten pumpen konnte sowie eine Mühle.
Einen Teil des ersten Gewinns reinvestierte das Kollektiv in eine kleine Ziegenzucht. Nun begannen sie auch, sich in Untergruppen für verschiedene Aufgaben aufzuteilen – eine Gruppe für das Trocknen von Produkten, eine andere für die Mühle, das Marketing und die Gemeinschaftskasse sowie die Ziegenhaltung . Die Landwirtschaft blieb eine kollektive Verantwortung.
Das Kollektiv konnte bis 2019 insgesamt über 500 Euro einsparen, zwölf Schulkinder mit Schulgeldproblemen unterstützen, Mitgliedern ihrer Gemeinde bei Engpässen aushelfen und ihre Erfolge weiter ausbauen.
„Wir haben von diesem Projekt profitiert und wollen als Gruppe weiter wachsen. Wir arbeiten gut als Team zusammen.“, sagt Elia, ein Mitglied des Kollektivs.