Obwohl sie erstmals 1962 in Tansania dokumentiert wurde, ist die Ursache noch immer ein Rätsel. Die Krankheit tritt fast ausschließlich bei Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren auf. Diese Kinder leiden oft unter Mangelernährung, insbesondere in Norduganda und im Südsudan.

Betroffene Familien sind oft überfordert, wenn die Anfälle auftreten. Die Eltern fühlen sich hilflos und stehen vor vielen unbeantworteten Fragen. Dies führt zu Spekulationen und Mythen. Aus Furcht vor Stigmatisierung werden erkrankte Kinder häufig versteckt und ausgeschlossen. Daher ist unklar, wie viele Kinder tatsächlich an der Nick-Krankheit leiden, und ihre Symptome bleiben unbehandelt. Da sie nicht zur Familienökonomie beitragen können, werden sie oft als Belastung empfunden. Die intensive Betreuung der Kinder beansprucht viel Zeit, die den Eltern bei ihrer Arbeit fehlt.

Besonders in den fragilen afrikanischen Gesundheitssystemen wird das Thema „psychische Gesundheit“ vernachlässigt, was durch die Stigmatisierung und Ausgrenzung eine bedeutende Rolle spielt. Unser Projekt zielt darauf ab, die Ausbreitung der Krankheit im Südsudan zu stoppen und Behandlungsmöglichkeiten für erkrankte Kinder bereitzustellen. Unsere Teams vor Ort führen Informationskampagnen durch, um gegen die Mythenbildung und die Stigmatisierung anzugehen. Wir verbessern die Rahmenbedingungen, indem wir potenzielle Erreger bekämpfen, die mit der Nick-Krankheit in Verbindung stehen, und die allgemeine Gesundheitsversorgung, einschließlich der psychischen Gesundheit, stärken. Zudem richten wir Behandlungsmöglichkeiten für die betroffenen kleinen Patient:innen mit Nodding Disease ein. Um die belasteten Familien zu entlasten und gegen Unter- und Mangelernährung bei den Kindern vorzugehen, stellen wir Saatgut und Nahrungsmittel zur Verfügung.