Flucht in Somalia: Das Land befindet sich seit Jahrzehnten in einer komplexen politischen und sozioökonomischen Situation, die durch Konflikte, Instabilität und humanitäre Krisen gekennzeichnet ist. Viele Menschen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.
Das Land Somalia hat eine bewegte Geschichte. Nach dem Sturz von dem dikatatorischen Präsidenten Siad Barre 1991 herrschte Bürgerkrieg, und das Land zerfiel in eine Vielzahl von Clans und bewaffneten Gruppierungen, was zu einem völligen Zusammenbruch der zentralen Regierung führte.
Verschiedene Übergangsregierungen und Friedensprozesse wurden initiiert, hatten jedoch nur begrenzten Erfolg.
Seit 2022 gibt es eine international anerkannte Regierung unter Präsident Hassan Sheikh Mohamud. Korruption bleibt jedoch eine große Herausforderung.
Der Terrorismus ist ein bedeutendes Problem in Somalia, hauptsächlich durch die Präsenz und Aktivitäten der islamistischen Gruppe Al-Shabaab.
Die extremistische Gruppe, die mit Al-Qaida verbunden ist, verübt regelmäßig Anschläge und verbreitet Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung. Diese anhaltende Gewalt hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und erschwert humanitäre Bemühungen erheblich.
In Somalia fielen mehrere Regenzeiten hintereinander aus. Dürreperioden führen zu Ernteausfällen, Wassermangel und Viehsterben, was Hunger und Vertreibungen zur Folge hat.
Häufig werden, wie auch in Somalia, Dürreperioden von heftigen Regenfällen abgelöst. Der ausgetrocknete Boden kann das Wasser nicht aufnehmen und so kommt es noch schneller zu Überschwemmungen. Die Wassermassen zerstören Häuser und Felder, verursachen Obdachlosigkeit und begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten. Extremen Wetterbedingungen wie diese verschärfen die humanitäre Krise in Somalia weiter.
Somalia gehört weltweit zu den sechs Ländern, aus denen die meisten Menschen fliehen mussten. Doch der Großteil der schutzsuchenden Menschen wurde innerhalb des Landes vertrieben. Im Dezember 2023 lag die Zahl der Binnenvertriebenen bei 3,9 Millionen. 65% von ihnen sind Kinder. Allein in den letzten Monaten haben über 1 Millionen Menschen ihr Zuhause aufgrund von schweren Dürren und Überschwemmungen verloren. Oftmals ist jedoch die Flucht kein Ausweg: In den sporadischen Unterkünften in den angrenzenden Regionen herrschen dramatisch schlechte Bedingungen.
Die Situation für geflüchtete Menschen in Somalia ist eine der gravierendsten humanitären Krisen weltweit.
Der immer weiter zunehmende Zustrom an Vertriebenen verschärft die schon zuvor angespannte Lage in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, WASH (WAsser, Sanitär und Hygiene), Bildung sowie Lebensunterhalt und verstärkt Konflikte zwischen Vertriebenen, Fluchtrückkehrenden (hauptsächlich aus Kenia und dem Jemen) und Einheimischen.
Die Überlastung der Siedlungen verschlimmert die Belastung der Aufnahmeregion durch übertragbare Krankheiten, reproduktive Gesundheitsprobleme, Wasserknappheit und Ernährungsunsicherheit.
Das Ziel des Projekts ist die Förderung der Integration und Stärkung des friedlichen Zusammenlebens von Binnenvertriebenen, Rückkehrer:innen und aufnehmenden Gemeinden in zehn Siedlungen in Daynile und Kadha.
Konkreter sind die Ziele:
Die Zusammenarbeit erfolgt mit Daryeel Bulsho Guud (DBG), einer lokal registrierten NGO mit umfassender Erfahrung im sehr fragilen Kontext von Flucht und Binnenvertreibung in Somalia. Ihr regionaler Fokus schließt den Afgooye Korridor ein, eine der größten Binnenvertriebenen-Siedlungen der Welt.
Durch den Ausbau und die verbesserte Ausstattung von Mutter-Kind-Gesundheitsstationen und der Ausbildung von Gesundheitshelfer:innen konnte das Gesundheitssystem in den Gemeinden vor Ort bereits verbessert werden. Geplant ist zudem die Ausbildung von Ernährungsbotschafter:innen, die die Menschen über eine gesunde Nährstoffaufnhame aufklären können.
Weitere Bemühungen finden im Rahmen der sozioökonomischen Strukturen statt. Durch Friedensdialoge und Jugendfriedensgruppen wird ein Rahmen für einen friedlichen Austausch geschaffen. Zudem werden Vertreter:innen für Menschen mit Behinderung gefördert. Mit diesen Aktionen können Gemeinden intern zusammenwachsen.
Das Projekt ist in vollem Gange und zeigt bereits viel Wirkung. Es ist ein bemerkenswertes Beispiel, wie sehr die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort gebraucht und auch angenommen wird.
Frauen sind das Herzstück und der Motor afrikanischer Gemeinschaften.
Im Kampf gegen Viren, Bakterien und gefährlichen Parasiten.
Mit unseren WASH-Projekten können wir Menschen vor tödlichen Krankheiten bewahren.
GESUNDES AFRIKA
Gesellschaft für Medizin und Forschung in Afrika e.V.,
ist als eingetragene gemeinnützige
Organisation von der Körper-
schaft- und Gewerbesteuer befreit.
Steuernummer 143/216/31143
© 2022 GESUNDES AFRIKA e.V.
SPENDENKONTO
GESUNDES AFRIKA e.V.
Hypovereinsbank München
IBAN:DE09700202700000329488
BIC: HYVEDEMMXXX
KONTAKT
GESUNDES AFRIKA
Geschäftsstelle Berlin
Chausseestraße 28
10115 Berlin
Tel.: +49 30 288 733 81
Mail: office[at]gesundesafrika.de
Fischerei in Somalia
Nach oben scrollen