Etwa 300.000 Kinder leben in Kenia auf der Straße. Durch Armut, Verwaisung durch den Tod der Eltern oder Gewalterfahrungen sind sie gezwungen, ihr Zuhause schon im sehr jungen Alter zu verlassen. Auf der Straße (über)leben sie meist in schrecklichen Verhältnissen. Ein Großteil der Bevölkerung sieht sie als lästige Bettler:innen und betrachtet sie geradezu mit Ekel. Hunger, Verzweiflung, Einsamkeit, sexualisierte Gewalt und Kämpfe mit Banden gehören für die Straßenkinder in Kenia zur traurigen Realität.
Jacob ist einer von ihnen. Als seine Eltern starben, war er noch ein kleiner Junge. Er wurde zu seiner Tante gebracht und sollte von nun an bei ihr leben. Doch diese schien darüber nicht sehr erfreut. Sie kümmerte sich nicht um Jacob, behandelte ihn schlecht, schlug ihn und gab ihm kaum zu essen. Jacob sah keinen anderen Ausweg, als wegzulaufen – von da an lebte er auf der Straße. Trotz Gewalterfahrungen und Drogenmissbrauchs auf der Straße, gab Jacob nie auf. Als er John von unserer Partnerorganisation Action for Children in Conflict (AfCiC) traf, ergriff er sofort seine Chance. Er durchlief das Hilfsprogramm für Straßenkinder und besuchte wieder die Schule. Heute ist Jacob selbst ein Helfer. Im Notaufnahmezentrum steht er jüngeren Straßenkindern bei und motiviert sie.
Jacob hat es geschafft. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation AfCiC möchten wir noch mehr Kindern helfen, das Leben auf der Straße hinter sich zu lassen. Wir versorgen sie mit Erster Hilfe und Beratung. Einige von ihnen können in eine Notunterkunft aufgenommen werden. Hier erhalten sie weitere medizinische Versorgung, ein warmes Bett, Kleidung sowie Essen, Wasser und Hygieneprodukte. Um ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten, erhalten sie psychosoziale Betreuung und Therapieangebote. Nach etwa einem Jahr können sie, genau wie Jacob, wieder in die Schule gehen und – wenn möglich – zu ihren Familien zurückkehren.