Lebenserwartung Frauen
69,4 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
Kenia, ein Land in Ostafrika, hat eine vielfältige und reiche Geschichte, die Jahrtausende zurückreicht. Ursprünglich von verschiedenen ethnischen Gruppen wie den Kikuyu, Luo, Luhya und Maasai bewohnt, entwickelte sich Kenia zu einem wichtigen Handelszentrum aufgrund seiner Küstenlage am Indischen Ozean. Arabische und persische Händler gründeten im 8. Jahrhundert Handelsstädte entlang der Küste, darunter Mombasa und Lamu, die sich zu wichtigen Knotenpunkten im Handel mit Gewürzen, Sklaven und Elfenbein entwickelten.
Im späten 19. Jahrhundert geriet Kenia unter britische Kolonialherrschaft, als das Gebiet Teil des britischen Protektorats Ostafrika wurde. Die britische Kolonialzeit war geprägt von Landenteignungen und der Einführung von Plantagenwirtschaft, was zu erheblichen Spannungen zwischen den Kolonialherren und der einheimischen Bevölkerung führte. Diese Spannungen kulminierten in den 1950er Jahren im Mau-Mau-Aufstand, einer bewaffneten Rebellion gegen die Kolonialherrschaft. Nach intensiven Kämpfen und politischen Verhandlungen erlangte Kenia schließlich am 12. Dezember 1963 seine Unabhängigkeit, mit Jomo Kenyatta als erstem Präsidenten des Landes.
Kenia, bekannt für seine beeindruckenden Landschaften und vielfältige Tierwelt, ist eine der größten Volkswirtschaften Ostafrikas und hat in den Bereichen Infrastruktur, Bildung und Gesundheitswesen bemerkenswerte Fortschritte gemacht.
Dennoch steht das Land vor großen Herausforderungen, darunter weit verbreitete Armut und hohe Jugendarbeitslosigkeit, die soziale Spannungen und Kriminalität fördern. Die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten bleibt ebenfalls ein Problem.
Trotz gesetzlicher Verbote ist weibliche Genitalverstümmelung (FGM) in einigen Gemeinschaften weiterhin verbreitet und stellt eine schwere Menschenrechtsverletzung dar. Die Regierung und NGOs arbeiten daran, das Bewusstsein zu schärfen und alternative Rituale zu fördern. Kenia ist auch stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, was die Landwirtschaft und die Ernährungsunsicherheit verschärft. Positiv hervorzuheben sind die Fortschritte bei der Bildung, wie die Einführung der kostenlosen Grundschulbildung, und im Gesundheitssektor, der die Lebenserwartung verbessert hat. Zudem spielt Kenia eine führende Rolle in der Region bei erneuerbaren Energien, insbesondere durch Geothermie- und Windkraftprojekte.
Allgemeine Informationen
Hauptstadt | Nairobi |
Fläche | 569.140 km² |
Einwohner:innen | 53.771.000 |
Einwohner:innen pro km² | 94 |
Amtssprache | Swahili, Englisch |
Währung | Kenia Schilling |
Pro-Kopf-Einkommen | 2039 USD im Jahr |
Religionen | 80 % Christen
10 % Muslime 2% ethnische Religionen 8% Sonstige |
Telefon-Vorwahl | + 254 |
Medizinische Informationen
Geburtenrate
(in Deutschland) |
23 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen
(9,54 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen) |
Altersstruktur
(in Deutschland) |
0-14 Jahre: 38,6 % (13,03 %)
15-64 Jahre: 58,9 % (64,81 %) 65+ Jahre: 2,5 % (22,15 %) |
Sterblichkeitsrate von Müttern
(in Deutschland) |
342 von 100.000 Lebendgebärenden
(7 von 100.000 Lebendgebärenden) |
Impfquote von 1-Jährigen (Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten)
(in Deutschland) |
91%
(96%) |
69,4 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
64,6 Jahre
In Deutschland: 78.9 Jahre
2 pro 10.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 44,3 pro 10.000 Einwohner:innen
140 je 100.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 586,6 je 100.000 Einwohner:innen
41,9 von 1.000 Lebendgeburten
In Deutschland:
3,7 von 1.000 Ldg.
Quellen: Statistisches Bundesamt, IndexMundi, Bundeszentrale für politische Bildung, WHO, Statista.
Versorgung und Rehabilitation von Straßenkindern
Etwa 300.000 Kinder leben in Kenia auf der Straße. Die Hälfte von ihnen ist zwischen elf und fünfzehn Jahre alt. Sie müssen schon in ihren jungen Jahren unter prekären Verhältnissen leben und werden von der Bevölkerung als lästige Bettler:innen angesehen. Hunger, Verzweiflung, Einsamkeit und Kämpfe mit Banden gehören für sie zum traurigen Alltag. Unser Projekt in Kiambu in Kenia zielt auf die unmittelbare Versorgung und Rehabilitation von 35 Straßenkindern. Sie werden in Schulen und wenn möglich in ihre Familien reintegriert. Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation „Action for Children in Conflict“ sorgen wir mit einem dreigliedrigen Ansatz aus Notversorgung, Rehabilitation und Reintegration für eine Verbesserung der Lebens- und Gesundheitssituation der Kinder sowie ihre Wiedereingliederung in die Gemeinschaft.
Unterstützen Sie unsere Arbeit und helfen Sie uns dabei, Frauen und Kindern in Kenia ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.