Die Republik Somalia, am Horn von Afrika, erlebt seit Jahrzehnten multiple Krisen, die zu einer Destabilisation des Landes geführt haben. Daraus resultiert eine anhaltende kritischen humanitären Lage für Großteile der somalischen Bevölkerung.
Eine der Hauptursachen für die humanitäre Krise in Somalia ist der seit 1991 andauernde Bürgerkrieg. Nach dem Sturz der Regierung zerbrach das Land in einzelne Clans und Milizen, die um Macht ringen. Besonders die islamistische Gruppe Al-Shabaab trägt durch ihre Angriffe und die Kontrolle ganzer Landesteile zur Instabilität bei. Bewaffnete Konflikte führen zu Vertreibungen, Zerstörung der Infrastruktur und erschweren den Zugang zu humanitärer Hilfe erheblich.
Ein weiterer wesentlicher Faktor sind die wiederkehrenden Dürreperioden, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Somalia ist ein landwirtschaftlich geprägtes Land, und wenn die Ernten ausfallen oder das Vieh stirbt, verlieren Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage. Die extreme Abhängigkeit von der Landwirtschaft macht Somalia besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels, was die Ernährungsunsicherheit zusätzlich verschärft.
Zudem leidet Somalia unter einer schwachen Regierungsführung und anhaltender politischer Instabilität. Seit Jahrzehnten gibt es keine stabile Zentralregierung, die in der Lage wäre, grundlegende Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung oder eine funktionierende Rechtsprechung sicherzustellen. Korruption und fehlende staatliche Strukturen erschweren jede nachhaltige Entwicklung.
Nicht zu vergessen ist die weit verbreitete Armut in Somalia. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Diese Menschen haben oft keinen Zugang zu sauberem Wasser, Nahrungsmitteln oder Gesundheitsdiensten.