Seit über 30 Jahren befinden sich die Menschen in Somalia im Schussfeuer von nicht enden wollenden bewaffneten Konflikten zwischen Warlords, Clans und anderen Gruppierungen. Die drohende Gewalt ist Teil ihres Alltags. Doch nun bekommen Kinder und ihre Familien in Somalia zusätzlich die Auswirkungen des Krieges in Europa zu spüren. Die Preise für Grundnahrungsmittel vor Ort schießen durch die Katastrophe in der Ukraine in die Höhe! Die Dürre am Horn von Afrika macht davor keinen Halt und verschlimmert sich zusehends: aktuell herrscht die schlimmste Dürreperiode seit Jahrzehnten! Nach mittlerweile drei ausgefallenen Regenzeiten sind über 3 Millionen Somalier:innen auf der Flucht im eigenen Land: auf der Flucht vor Dürre und Hunger, auf der Flucht vor bewaffneten Konflikten.
Die internationale Aufmerksamkeit richtet sich verstärkt auf den Krieg in Europa, Somalia gerät in Vergessenheit. Das bekommen die Menschen vor Ort schon jetzt zu spüren: Lieferungen von Notnahrungsmitteln und Hilfsgütern, die eigentlich nach Somalia gehen sollte, werden umgeleitet in die Ukraine. Es darf keine Konkurrenz zwischen dem Leid in Europa und dem in Afrika entstehen! Auch Kinder in Somalia sind Opfer des Krieges in Europa.
Die Mehrheit der Vertriebenen in Somalia sind besonders gefährdete Menschen wie Kinder, Frauen, Menschen mit Behinderung und unbegleitete Jugendliche. Der Großteil der Familien in den Flüchtlingssiedlungen lebt in absoluter Armut, viele Haushalte werden von einer alleinerziehenden Mutter und teilweise von auf sich allein gestellten Jugendlichen geführt.