Lebenserwartung Frauen
67,8 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
Malawi ist eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Über die Hälfte der malawischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Der Binnenstaat im südöstlichen Afrika erlangte 1964 die Unabhängigkeit von Großbritannien. Hastings Kamuzu Banda, der drei Jahre später der erste Präsident Malawis wurde, fungierte als Diktator. Seit 1994 hat das Land eine demokratische Regierung, doch die vielen Jahre der politischen Schwierigkeiten, gepaart mit Korruption und einem stagnierenden Wirtschaftswachstum, stellen das kleine Land vor große Herausforderungen.
Auch von Folgen des Klimawandels ist Malawi betroffen. Die Mehrheit der Einwohner:innen lebt als Kleinbäuer:innen in den ländlichen Regionen. Sie haben immer wieder mit extremen Trockenperioden, Überschwemmungen und daraus resultierenden Missernten zu kämpfen. Das rasante Bevölkerungswachstum erweist sich als zusätzliches Problem, vor allem in Bezug auf Ernährungssicherheit und die Bereitstellung medizinischer Grundversorgung. Die Folgen treffen Kinder besonders hart, denn ihre gesunde körperliche und geistige Entwicklung ist durch Unter- und Mangelernährung gefährdet.
Allgemeine Informationen
Hauptstadt | Lilongwe |
Fläche | 94.280 km² |
Einwohner:innen | 19.130.000 |
Einwohner:innen pro km² | 203 |
Amtssprache | Chichewa, Englisch |
Währung | Malawi-Kwacha |
Pro-Kopf-Einkommen | 567 USD im Jahr |
Religionen | 82,3 % Christen
13,8 % Muslime 1,2 % indigene Religionen 2,7 % Sonstige |
Telefon-Vorwahl | + 265 |
Medizinische Informationen
Geburtenrate
(in Deutschland) |
29 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen
(9,54 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen) |
Altersstruktur
(in Deutschland) |
0-14 Jahre: 43 % (13,03 %)
15-64 Jahre: 54,4 % (64,81 %) 65+ Jahre: 2,6 % (22,15 %) |
Sterblichkeitsrate von Müttern
(in Deutschland) |
349 von 100.000 Lebendgebärenden
(7 von 100.000 Lebendgebärenden) |
Impfquote von 1-Jährigen (Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten)
(in Deutschland) |
93%
(96%) |
67,8 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
61,5 Jahre
In Deutschland: 78.9 Jahre
0,4 pro 10.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 44,3 pro 10.000 Einwohner:innen
130 je 100.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 586,6 je 100.000 Einwohner:innen
38,6 von 1.000 Lebendgeburten
In Deutschland:
3,7 von 1.000 Ldg.
Quellen: Statistisches Bundesamt, IndexMundi, Bundeszentrale für politische Bildung, Knoema, WHO.
Verbesserung der Gesundheits- und Hygienesituation
Ziel des Projektes ist, die Gesundheits- und Hygienesituation für die Gesamtbevölkerung zu verbessern. Durch Hygieneaufklärung und -Kampagnen werden etwa 350.000 Personen direkt oder indirekt erreicht. Direkt begünstigt werden 158.223 Personen, davon 17.447 schwangere Frauen, 55.830 Kinder unter fünf Jahren und 83.746 Jugendliche. Durch mobile Kliniken und Haushaltsbesuche verbessern wir die medizinische Grundversorgung in den Gemeinden durch. Wasserstellen werden rehabilitiert oder neu gebaut, um sauberes Trinkwasser bereitzustellen. So kann auch die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera verhindert werden. 1.200 Schüler:innen erhalten zudem Zugang zu einer besseren Sanitärversorgung. Darüber hinaus werden 150 Freiwillige und 45 Gemeindegesundheitshelfer:innen sowie 75 Village Health Volunteers (freiwillige Gesundheitsberater:innen) aus- bzw. fortgebildet. Aus diese Weise können wir das lokale Gesundheitssystem langfristig stärken.
Lokaler Partner: Red Cross Society Malawi
Thema: Gesundheit.
Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten, Mutter-Kind-Gesundheit.
Malawi hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten weltweit, die derzeit auf 439 Müttersterblichkeitsfälle pro 100.000 Lebendgeburten geschätzt wird. Dies liegt insbesondere daran, dass die nächste Gesundheitseinrichtung oft kilometerweit entfernt ist. In der Region Dowa leiden Erkrankte, werdende Mütter und Kinder besonders an der großen Entfernung. Die Entfernung hält Menschen davon ab, den beschwerlichen Weg in die Gesundheitsstation überhaupt zu wagen. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Entfernung von Patient:innen zu Gesundheitseinrichtungen und der Verringerung der Krankheiten.
Die Kindersterblichkeit ist hoch und auch nach der Geburt kämpfen noch viele Kinder um ihr Leben: Die häufigsten Ursachen sind Malaria, Durchfall und Lungenentzündungen. Krankheiten die mit einem Zugang zur Gesundheitsversorgung vermeidbar und behandelbar wären! Um den Menschen auch in abgelegenen Regionen eine regelmäßige Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, kommt in unserem Projekt eine mobile Klinik zum Einsatz. Durch die Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner erhalten Frauen und Kinder regelmäßig notwendige Behandlungen. Wir bringen die Klinik zu den Patient:innen, nicht die Patient:innen zur Klinik.
Projektpartner: Amref Health Africa
Thema: Gesundheit
Nahrungsmittelversorgung für Kinder, Care Groups
Die Nothilfe nach dem Zyklon Idai und den massiven Überschwemmungen im Frühjahr 2019 erreichte die Menschen schnell, doch auch Monate nach der Katastrophe leidet die Bevölkerung noch unter den Folgen. Um an die Nothilfemaßnahmen anzuknüpfen und die Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit der Gemeinschaft zu stärken, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, insbesondere zur Verbesserung der Gesundheits- und WASH-Situation. Insbesondere Frauen und Kinder leiden unter dem begrenztem Zugang zu medizinischer Versorgung. Das Projekt wird dazu beitragen, die Gesundheitssituation von Kindern unter fünf Jahren und ihren Familien in katastrophengefährdeten Gebieten zu verbessern.
In der ländlichen Region Chikwawa ist die Sterberate bei werdenden Müttern und Kindern besonders hoch. Wir bilden in der Region Freiwillige zu Ernährungs- und Hygieneexperten aus. Die “Care Group Volunteers” unterstützen Frauen während der Schwangerschaft und während den ersten Lebensjahren ihres Kindes. Durch regelmäßige Haushaltsbesuche begleiten sie die Familien, klären über Hygienemaßnahmen auf, und zeigen den Menschen wie sie das Wasser zum sicheren Trinken aufbereiten können. Die Freiwilligen zeigen den Familien außerdem auf, wie mit lokal verfügbaren Lebensmitteln die Ernährung verbessert werden kann. Unser Ziel ist es, durch diese Maßnahmen die Gesundheit von Müttern und Kindern bis zum fünften Lebensjahr deutlich zu verbessern und so die Sterberate zu senken.