Lebenserwartung Frauen
67,8 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
Malawi, ein Binnenstaat im südöstlichen Afrika, hat eine reiche und vielfältige Geschichte. Ursprünglich von Bantu sprechenden Völkern besiedelt, entwickelte sich das Gebiet im 10. Jahrhundert zu einem bedeutenden Teil des Maravi-Reiches, das für seine Organisation und seinen Handel bekannt war.
Im 19. Jahrhundert erlebte Malawi zunehmende Kontakte mit europäischen Entdeckern und Missionaren, darunter David Livingstone. Die Region wurde 1891 als Nyasaland zum britischen Protektorat erklärt.
Nach jahrzehntelangem Kampf um die Unabhängigkeit, angeführt von der Malawi Congress Party unter Hastings Kamuzu Banda, erlangte Malawi am 6. Juli 1964 seine Unabhängigkeit von Großbritannien. Banda wurde der erste Präsident und regierte das Land bis 1994, als er in den ersten demokratischen Wahlen abgewählt wurde.
Malawi, bekannt als „das warme Herz Afrikas“, steht trotz seiner freundlichen Menschen und landschaftlichen Schönheit vor großen Herausforderungen. Das Land gehört zu den ärmsten der Welt, und viele Menschen leben von der Subsistenzlandwirtschaft, was es anfällig für Klimaschwankungen und Naturkatastrophen macht.
Ein großes Problem ist der eingeschränkte Zugang zu medizinischer Versorgung, besonders in ländlichen Gebieten. Die Gesundheitsinfrastruktur ist unterentwickelt und überlastet, was zu hohen Mütter- und Kindersterblichkeitsraten sowie einer hohen Prävalenz von Krankheiten wie Malaria und HIV/AIDS führt.
Malawi hat auch mit einer schnellen Bevölkerungszunahme zu kämpfen, die die begrenzten Ressourcen belastet. Bildung und Aufklärung über Familienplanung sind entscheidend, um das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren.
Positiv zu vermerken sind Fortschritte im Bildungssektor, insbesondere durch die Einführung der kostenlosen Grundschulbildung, sowie Bemühungen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität und zur Entwicklung erneuerbarer Energien, um die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen im Land zu verbessern.
Allgemeine Informationen
Hauptstadt | Lilongwe |
Fläche | 94.280 km² |
Einwohner:innen | 19.130.000 |
Einwohner:innen pro km² | 203 |
Amtssprache | Chichewa, Englisch |
Währung | Malawi-Kwacha |
Pro-Kopf-Einkommen | 567 USD im Jahr |
Religionen | 82,3 % Christen
13,8 % Muslime 1,2 % indigene Religionen 2,7 % Sonstige |
Telefon-Vorwahl | + 265 |
Medizinische Informationen
Geburtenrate
(in Deutschland) |
29 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen
(9,54 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen) |
Altersstruktur
(in Deutschland) |
0-14 Jahre: 43 % (13,03 %)
15-64 Jahre: 54,4 % (64,81 %) 65+ Jahre: 2,6 % (22,15 %) |
Sterblichkeitsrate von Müttern
(in Deutschland) |
349 von 100.000 Lebendgebärenden
(7 von 100.000 Lebendgebärenden) |
Impfquote von 1-Jährigen (Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten)
(in Deutschland) |
93%
(96%) |
67,8 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
61,5 Jahre
In Deutschland: 78.9 Jahre
0,4 pro 10.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 44,3 pro 10.000 Einwohner:innen
130 je 100.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 586,6 je 100.000 Einwohner:innen
38,6 von 1.000 Lebendgeburten
In Deutschland:
3,7 von 1.000 Ldg.
Quellen: Statistisches Bundesamt, IndexMundi, Bundeszentrale für politische Bildung, Knoema, WHO.
Verbesserung der Gesundheits- und Hygienesituation
Ziel des Projektes ist, die Gesundheits- und Hygienesituation für die Gesamtbevölkerung zu verbessern. Durch Hygieneaufklärung und -Kampagnen werden etwa 350.000 Personen direkt oder indirekt erreicht. Direkt begünstigt werden 158.223 Personen, davon 17.447 schwangere Frauen, 55.830 Kinder unter fünf Jahren und 83.746 Jugendliche. Durch mobile Kliniken und Haushaltsbesuche verbessern wir die medizinische Grundversorgung in den Gemeinden durch. Wasserstellen werden rehabilitiert oder neu gebaut, um sauberes Trinkwasser bereitzustellen. So kann auch die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera verhindert werden. 1.200 Schüler:innen erhalten zudem Zugang zu einer besseren Sanitärversorgung. Darüber hinaus werden 150 Freiwillige und 45 Gemeindegesundheitshelfer:innen sowie 75 Village Health Volunteers (freiwillige Gesundheitsberater:innen) aus- bzw. fortgebildet. Aus diese Weise können wir das lokale Gesundheitssystem langfristig stärken.
Lokaler Partner: Red Cross Society Malawi
Thema: Gesundheit.
Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten, Mutter-Kind-Gesundheit.
Malawi hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten weltweit, die derzeit auf 439 Müttersterblichkeitsfälle pro 100.000 Lebendgeburten geschätzt wird. Dies liegt insbesondere daran, dass die nächste Gesundheitseinrichtung oft kilometerweit entfernt ist. In der Region Dowa leiden Erkrankte, werdende Mütter und Kinder besonders an der großen Entfernung. Die Entfernung hält Menschen davon ab, den beschwerlichen Weg in die Gesundheitsstation überhaupt zu wagen. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Entfernung von Patient:innen zu Gesundheitseinrichtungen und der Verringerung der Krankheiten.
Die Kindersterblichkeit ist hoch und auch nach der Geburt kämpfen noch viele Kinder um ihr Leben: Die häufigsten Ursachen sind Malaria, Durchfall und Lungenentzündungen. Krankheiten die mit einem Zugang zur Gesundheitsversorgung vermeidbar und behandelbar wären! Um den Menschen auch in abgelegenen Regionen eine regelmäßige Gesundheitsversorgung zu ermöglichen, kommt in unserem Projekt eine mobile Klinik zum Einsatz. Durch die Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner erhalten Frauen und Kinder regelmäßig notwendige Behandlungen. Wir bringen die Klinik zu den Patient:innen, nicht die Patient:innen zur Klinik.
Projektpartner: Amref Health Africa
Thema: Gesundheit
Nahrungsmittelversorgung für Kinder, Care Groups
Die Nothilfe nach dem Zyklon Idai und den massiven Überschwemmungen im Frühjahr 2019 erreichte die Menschen schnell, doch auch Monate nach der Katastrophe leidet die Bevölkerung noch unter den Folgen. Um an die Nothilfemaßnahmen anzuknüpfen und die Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit der Gemeinschaft zu stärken, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, insbesondere zur Verbesserung der Gesundheits- und WASH-Situation. Insbesondere Frauen und Kinder leiden unter dem begrenztem Zugang zu medizinischer Versorgung. Das Projekt wird dazu beitragen, die Gesundheitssituation von Kindern unter fünf Jahren und ihren Familien in katastrophengefährdeten Gebieten zu verbessern.
In der ländlichen Region Chikwawa ist die Sterberate bei werdenden Müttern und Kindern besonders hoch. Wir bilden in der Region Freiwillige zu Ernährungs- und Hygieneexperten aus. Die “Care Group Volunteers” unterstützen Frauen während der Schwangerschaft und während den ersten Lebensjahren ihres Kindes. Durch regelmäßige Haushaltsbesuche begleiten sie die Familien, klären über Hygienemaßnahmen auf, und zeigen den Menschen wie sie das Wasser zum sicheren Trinken aufbereiten können. Die Freiwilligen zeigen den Familien außerdem auf, wie mit lokal verfügbaren Lebensmitteln die Ernährung verbessert werden kann. Unser Ziel ist es, durch diese Maßnahmen die Gesundheit von Müttern und Kindern bis zum fünften Lebensjahr deutlich zu verbessern und so die Sterberate zu senken.
Unterstützen Sie unsere Arbeit und helfen Sie uns dabei, Menschen in der Demokratischen Republik Kongo ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.