Lebenserwartung Frauen
61,7 Jahre
In Deutschland: 83,7 Jahre
Die Demokratische Republik Kongo, früher bekannt als Zaire, ist der flächenmäßig zweitgrößte Staat Afrikas. Der Äquator verläuft durch den Kongo, es herrscht subtropisches Klima und weite Teile der Landesfläche sind von Regenwald bedeckt.
Kongo hat eine turbulente Geschichte, die von Kolonialismus und politischen Unruhen geprägt ist. Ursprünglich besiedelte die Volksgruppe der Pygmäen den Kongo, hinzu kamen Bantuvölker und im 14. Jahrhundert entstand das Königreich Kongo, eines der größten afrikanischen Staatswesen.
Nach der Besiedelung durch portugiesische Seefahrer im 15. Jahrhundert, wurde das Königreich und seine Bewohner:innen bis Ende des 17. Jahrhunderts von den Kolonialmächten zerstört, ausgebeutet und geplündert. 1885 eroberte schließlich die belgische Kolonialmacht das Land und nutzte es für die Ausbeutung von Rohstoffen und den Sklavenhandel. Sie gilt als eines der grausamsten Kolonialregime. Infolgedessen bildeten viele Kongoles:innen eine starke Unabhängigkeitsbewegung und so erlangte der Kongo 1960 seine Unabhängigkeit von Belgien.
Seitdem hat das Land jedoch immer wieder mit Gewalt, Korruption und Instabilität zu kämpfen, insbesondere im Ostkongo, wo es weiterhin bewaffnete Konflikte von verschiedenen Bewegungen um Macht und Rohstoffe gibt.
Zusätzlich kämpft das Land immer wieder mit Natur- und menschengemachten Katastrophen, darunter Ebola-Ausbrüche und Überschwemmungen. Auch Konflikte, die von ethnischer Gewalt bis hin zu politischen Auseinandersetzungen reichen, haben das Land weiter destabilisiert und zu Menschenrechtsverletzungen geführt. Folglich zählt der Kongo bis heute zu einer der instabilen Regionen Afrikas.
Trotz der zahlreichen Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Beispielsweise wurden Fortschritte im Bereich des Naturschutzes erzielt, hauptsächlich im Schutz bedrohter Tierarten wie der Berggorillas im Virunga-Nationalpark. Zudem gibt es auch Bemühungen, erneuerbare Energien wie Solarenergie zu fördern, um die Energieversorgung zu verbessern und den Klimawandel zu bekämpfen.
Allgemeine Informationen
Hauptstadt | Kinshasa |
Fläche | 2.344.860 km² |
Einwohner:innen | 95.890.00 |
Einwohner:innen pro km² | 40,9 |
Amtssprache | Französisch |
Währung | Kongolesischer Franc (CDF) |
Pro-Kopf-Einkommen | 603 USD im Jahr |
Religionen | 70 % Christen
10 % Muslime 10 % Kimbanguisten 10 % Sonstige |
Telefon-Vorwahl | + 243 |
Medizinische Informationen
Geburtenrate
(in Deutschland) |
41,03 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen
(9,54 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen) |
Altersstruktur
(in Deutschland) |
0-14 Jahre: 41,25 % (13,03 %)
15-64 Jahre: 56,05 % (64,81 %) 65+ Jahre: 2,69 % (22,15 %) |
Sterblichkeitsrate von Müttern
(in Deutschland) |
473 von 100.000 Lebendgebärenden
(7 von 100.000 Lebendgebärenden) |
61,7 Jahre
In Deutschland: 83,7 Jahre
57,8 Jahre
In Deutschland: 78,9 Jahre
4 pro 10.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 44,3 pro 10.000 Einwohner:innen
0,8 je 100.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 586,6 je 100.000 Einwohner:innen
64,46 von 1.000 Lebendgeburten
In Deutschland:
3,7 von 1.000 Ldg.
Quellen: Statistisches Bundesamt, IndexMundi, Bundeszentrale für politische Bildung, Statista, WHO.
Stärkung der Mensch-, Tier- und Umweltgesundheit durch einen integrierten One-Health-Ansatz
In der Demokratischen Republik Kongo lebt die Hälfte der Bevölkerung in extremer Armut und fast ein Viertel befindet sich in akuter Notlage. Besonders in den ländlichen Regionen Minembwe und Kaziba in Süd-Kivu leben die Menschen auf engem Raum mit Tieren, da Viehzucht eine der wichtigsten Einkommensquellen ist. Dadurch ist das Risiko von Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, erhöht. Zwischen dem Menschengesundheits- und Tiergesundheitssystem besteht noch keine direkte Zusammenarbeit, was folglich zur Ausbreitung von Krankheiten zwischen Mensch, Tier und Umwelt beiträgt. Um das zu verbessern, schulen wir Bäuer:innen, Tierärzt:innen, Schüler:innen und Tiergesundheitsbeauftragte unter anderem darin, wie Zoonosen und Epidemien vermieden werden können. Damit möglichst alle 55.000 Menschen der Gemeinden in der Projektregion erreicht werden, werden zusätzlich 40 Radiosendungen zu den Themen Ernährung, Zoonosen und Umweltrisiken ausgestrahlt. Das Projekt läuft unter dem One-Health Ansatz.