Lebenserwartung Frauen
63,27 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, hat eine lange und komplexe Geschichte. Ursprünglich war das Gebiet von verschiedenen ethnischen Gruppen und Königreichen bewohnt, darunter die Nok-Kultur, das Oyo-Reich der Yoruba, das Königreich Benin und das Kalifat von Sokoto. Diese Zivilisationen waren für ihre Fortschritte in Kunst, Handel und Politik bekannt.
Im 15. Jahrhundert erreichten portugiesische Händler die nigerianische Küste, gefolgt von Briten, die ab dem 19. Jahrhundert die Region zunehmend unter ihre Kontrolle brachten. Durch eine Reihe von Militärkampagnen und Verträgen etablierten die Briten die Kolonie und das Protektorat Nigeria im Jahr 1914, das verschiedene ethnische und kulturelle Gruppen unter einer Verwaltung vereinte.
Nigeria erlangte am 1. Oktober 1960 seine Unabhängigkeit von Großbritannien und wurde eine föderale Republik mit Nnamdi Azikiwe als erstem Präsidenten. Nach der Unabhängigkeit durchlebte das Land eine Reihe von politischen Umbrüchen, darunter Militärputsche und einen verheerenden Bürgerkrieg (1967-1970), bekannt als der Biafra-Krieg, der Millionen von Menschenleben forderte.
Nigeria, bekannt für seine kulturelle Vielfalt und wirtschaftliche Bedeutung, insbesondere durch seine Ölreserven, steht vor zahlreichen Herausforderungen. Das Land hat zwar beeindruckende Fortschritte in verschiedenen Sektoren gemacht, darunter Telekommunikation, Finanzen und Unterhaltung (Nollywood), jedoch bleiben viele Probleme bestehen.
Eines der drängendsten Probleme ist die weit verbreitete Armut und Arbeitslosigkeit, insbesondere unter jungen Menschen. Trotz eines relativ starken Wirtschaftswachstums in den letzten Jahrzehnten hat die wirtschaftliche Ungleichheit zugenommen, und viele Nigerianer:innen leben in prekären Verhältnissen, vorwiegend in ländlichen Gebieten und den ärmeren Stadtvierteln.
Ein besonders kritisches Thema ist die Hungersnot, die besonders im Nordosten des Landes aufgrund des langanhaltenden Konflikts mit der Terrorgruppe Boko Haram auftritt. Die Gewalt hat Millionen Menschen vertrieben und die landwirtschaftliche Produktion stark beeinträchtigt. Humanitäre Organisationen berichten von alarmierenden Ernährungsunsicherheiten und Hungersnöten in dieser Region, die dringend internationale Hilfe erfordern.
Nigeria hat auch mit schwerwiegenden Sicherheitsproblemen zu kämpfen, darunter ethnische Konflikte, Banditentum und Entführungen. Diese Instabilität erschwert die wirtschaftliche Entwicklung und bedroht das Leben vieler Bürger.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Nigeria hat Fortschritte im Bildungs- und Gesundheitssektor gemacht, obwohl noch erhebliche Verbesserungen erforderlich sind. Initiativen zur Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria und HIV/AIDS zeigen Erfolge, und die Regierung arbeitet daran, die Bildungsinfrastruktur zu verbessern und den Zugang zur Bildung zu erhöhen.
Nigeria ist auch führend in Afrika bei der Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere durch Solartechnologieprojekte, die dazu beitragen sollen, die Energieversorgung zu diversifizieren und nachhaltiger zu gestalten. Diese Bemühungen sind Teil eines breiteren Plans zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger.
Allgemeine Informationen
Hauptstadt | Abuja |
Fläche | 923.768 km² |
Einwohner:innen | 219,5 Millionen |
Einwohner:innen pro km² | 231 |
Amtssprache | Englisch, Hausa, Igbo, Yoruba |
Währung | Naira |
Pro-Kopf-Einkommen | 2.100 USD im Jahr |
Religionen | 51-54 % Muslime
46-47 % Christen 1-8% Sonstige |
Telefon-Vorwahl | + 234 |
Medizinische Informationen
Geburtenrate
(in Deutschland) |
34,19 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen
(9,54 Geburten pro 1.000 Einwohner:innen) |
Altersstruktur
(in Deutschland) |
0-14 Jahre: 41,7 % (13,03 %)
15-64 Jahre: 55 % (64,81 %) 65+ Jahre: 3,3 % (22,15 %) |
Sterblichkeitsrate von Müttern
(in Deutschland) |
917 von 100.000 Lebendgebärenden
(7 von 100.000 Lebendgebärenden) |
63,27 Jahre
In Deutschland: 83.7 Jahre
59,51 Jahre
In Deutschland: 78.9 Jahre
4 pro 10.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 44,3 pro 10.000 Einwohner:innen
50 je 100.000 Einwohner:innen
In Deutschland: 586,6 je 100.000 Einwohner:innen
56,68 von 1.000 Lebendgeburten
In Deutschland:
3,7 von 1.000 Ldg.
Quellen: Statistisches Bundesamt, IndexMundi, Bundeszentrale für politische Bildung, Statista, WHO.
Verbesserung und Stärkung der Gesundheitsdienste im Bereich sexuelle Gesundheit und Familienplanung in ländlichen Gemeinden
Fehlende oder schlechte Verhütungsmittel führen zu einer Vielzahl an ungewollten Schwangerschaften (in Nigeria etwa 10-17 % aller Schwangerschaften) und damit zu hohen Geburtenraten sowie hohen Prävalenzen von HIV und anderen sexuell-übertragbaren Krankheiten. Untersuchungen zeigen, dass 86,6% der nigerianischen Frauen in einer Partnerschaft keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Eine besonders hohe Rate an ungewollten Schwangerschaften gibt es innerhalb der Gruppe von Frauen, die mit HIV leben. Gleichzeitig erfahren sie eine erhöhte Müttersterblichkeit. Im Vergleich zu Frauen, die nicht mit HIV leben, erleiden sie häufiger schwangerschaftsbedingte Komplikationen.
Das Projekt zielt auf eine verbesserte sexuelle und reproduktive Gesundheit und Reduktion ungewollter Schwangerschaften und Geburtskomplikationen von Menschen, die mit HIV/AIDS leben. Hierzu werden in den Bundesstaaten Federal Capital Territory, Katsina, Rivers und Nasarawa in Nigeria Gesundheitsfachkräfte in HIV-Kliniken dazu befähigt, sexuelle und reproduktive Gesundheitsdienste, inklusive Familienplanung, anzubieten.
Unterstützen Sie unsere Arbeit und helfen Sie uns dabei, Menschen in der Demokratischen Republik Kongo ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.